Das Verschwiegene von Linn Ullmann
Dieser Roman vermittelt ein düster-klaustrophobisches Bild von Familie. Dabei könnte alles ganz harmonisch sein. Siri, die vierzigjährige Tochter der Buchhändlerin Jenny B. möchte dieser aus Anlass ihres fünfundsiebzigsten Geburtstages eine große Feier ausrichten. Alle sollen kommen: Alte Verwandte und Bekannte, natürlich Ihr Mann und die beiden Töchter, dazu noch Mille, das Kindermädchen, 19jährig und „mondschön“.
Es soll ein großes Gartenfest werden und Siri setzt alles daran, dieses Fest wunderbar und prachtvoll werden zu lassen. Doch schnell spürt man das Unbehagen in jedem noch so kleinen Detail. Außer Siri will niemand dieses Fest, die herrische Mutter ist undankbar und unwirsch, der Ehemann nicht gewillt zu helfen, Alma, die älteste Tochter, wirkt ganz und gar fremd in ihrer Umgebung und am Ende der Party ist Mille spurlos verschwunden. Als Leser erfährt man gleich zu Anfang, dass sie tot ist und nun entfaltet sich ein bedrückendes Bild einer Familie, die durch viele Tragödien traumatisiert unfähig ist, zu reden. Und je länger dieser Zustand anhält, umso beklemmender wird das Szenario.
Wie ein totes Kind in der Vergangenheit die Menschen in ihren Handlungsfähigkeiten einschränkt und seelische Verletzung bis weit in die dritte Generation hinein zu erzeugen vermag, davon erzählt dieses flirrende, dunkle Buch in einer mosaikartig montierten Art und verrät dabei großes psychologisches Gespür der Autorin.
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